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Nach meiner Zeit als Fleischer musste es weiter gehen.
Sicher war für mich, dass es etwas anderes sein müsse.
Entfernt von meinem Lehrberuf. Nur was?

Die Überlegungen gingen kreuz und quer durch verschiedene Bereiche, verschiedene Interessen.
Ich saß damals mit meinem alten Freund Christian zusammen und ich kam wieder ins Überlegen, welchen beruflichen Weg ich einschlagen würde. Christian war zu dieser Zeit Hauptvertreter der Vereinten Versicherung.
Er redete mir zu, dass diese Versicherung immer gute Leute sucht, die engagiert arbeiten.
Aber mal ehrlich… Versicherungen? Ist das etwas für mich? Lauter Betrüger und Scharlatane, die einem schwer verdienenden Menschen das Geld aus der Tasche ziehen wollen?
Wir kennen doch alle den Spruch… Wer nichts wird, wird Wirt. Ist dir das auch nicht gelungen, machste in Versicherungen…
Die Zweifel waren groß. Und ich musste da noch drei- bis viermal drüber schlafen.
Ich entschloss mich nach dieser aktiven Schlafphase dazu, den Weg zu gehen. Letztendlich war ein auschlaggebender Grund die Tatsache, dass mein Freund Christian kein Verbrecher war. Er betrügt seine Kunden nicht, sondern ist ein kompetenter Freund und Partner.

So bewarb ich mich also bei der Vereinten Versicherung und wurde bei der Allianz eingestellt.
Klingt komisch, ist aber so. Es war die Zeit, wo die Vereinte Versicherung von der Allianz gekauft wurde.
Und so hatte ich mein Bewerbungsgespräch in Kiel an der Holstenbrücke.
Schlussendlich wurde ich tatsächlich eingestellt. Ich wurde Kundenberater bei einem Generalvertreter in Stockelsdorf.
Dieser hatte den Großteil seiner Kunden im Bereich Ost-Holstein und den neuen Bundesländern.
Einen sehr großen Teil meiner Arbeitszeit verbrachte ich auf der Straße. Aber mit qualifizierten Terminen und nicht, wie man es sich vielleicht vorstellte, als Klinkenputzer an Hochhäusern. Und auch nicht, ohne Ahnung irgendwem etwas aufzuschwatzen, sondern mit einer fundierten Ausbildung zu Versicherungsfachmann. In dieser lernt man, bedarfsorientiert bei Privatpersonen und Firmen das Risiko zu analysieren und den Möglichkeiten entsprechend Lücken zu schließen.
Es passte allerdings mit meinem Generalvertreter und mir nicht so gut, da dieser schon von der Art her ganz anders war, als ich es je hätte sein können. Ich war mehr der verkaufende Berater, mein Generalvertreter ein Vollblutverkäufer.
So hatten wir öfter Reibungspunkte.
Da das auf Dauer nicht gut gegangen wäre, wurde ich zu einem Hauptvertreter in den Kreis Segeberg versetzt. Wir waren uns vom Wesen und vom Humor her deutlich ähnlicher und konnten deutlich besser besser zusammen arbeiten.
Nach einiger Zeit wurde ich dann innerhalb der Allianz zum Leiter eines Bezirksinspektorats befördert.
Als solcher betreute ich die nebenberuflichen Vertreter in meinem Inspektorat, begleitete sie bei ihren Akquisegesprächen, schulte sie und erweiterte meinen Bezirk. Neben der Ausbildung der nebenberuflichen Vertreter wurde ich auch regelmäßig als Dozent für die Ausbildung von hauptberuflichen Mitarbeitern angefordert. Eine Aufgabe, die ich auch gerne wahr nahm.
Als die Allianz dann den Bereich der nebenberuflichen Vertreter deutlich verkleinern wollte, bot man mir an, als selbstständiger Hauptvertreter für die Allianz zu arbeiten.
Das Angebot habe ich angenommen. Ich bildete zusammen mit meinem ehemaligen Hauptvertreter eine Bürogemeinschaft und bekam von der Allianz einen Bestand gestellt, den ich hegen und ausbauen durfte. Der Bestand kam in erster Linie von einem Generalvertreter, der die Allianz nicht aus eigenen Stücken verlassen hatte. Und dieser ist dann auch nicht in Ruhestand gegangen, sondern arbeitete dann für eine andere Gesellschaft und deckte meinen Bestand zu sich um.
Schnell merkte ich, dass meine Bemühungen nicht ausreichen würden, um dauerhaft einen ausreichenden Verdienst aus meiner Arbeit zu generieren.
So endete dann für mich eine sehr schöne Zeit, in der ich vielen Kunden eine maßgeschneiderte Absicherung anbieten konnte.

Was macht man so als Versicherungsfachmann? Berufenet hat dazu hier eine Antwort.